hier ein gedicht von vielen über meine krankheit die den namen Borderline trägt. vielleicht findet sich ja jemand in den gedicten wieder.
Jackie
Gedichte
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In welcher Welt lebst du?
Ich kenne den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht
Ein fester Platz im Leben, hat es für mich nie gegeben
Ich lebe zwischen hier und jetzt
Friste mein Dasein zwischen Gestern, Heute und Morgen
Wenn du weißt wo dein Zuhause ist
Wenn du unterscheiden kannst, was Richtig und was Falsch ist
In welcher Welt lebst du dann?
Für mich ist alles gleich
Das Heute könnte auch das Gestern sein
Für mich existiert nur Licht und Schatten
Dazwischen ist ein allgegenwärtiges Nichts
Wenn für dich alles unterschiedlich ist
Und jeder Tag ein anderer ist
Wenn deine Welt erfüllt von Farben und Leben ist
In welcher Welt lebst du dann?
Für mich gibt es zwischen Leben und Tod keinen Unterschied
Ich bin da, obwohl mein Innerstes gestorben ist
Ich kann nicht gerettet werden, weil in mir nichts vorhanden ist, das man retten kann
Wenn du sagst, dass Leben und Tod nicht Eins sind
Und du innerlich am Leben bist
Wenn du die Vorhandenheit deiner Seele spüren kannst
Wenn es etwas gibt das man retten kann
In welcher Welt lebst du dann?
Ich bin von einem Schmerz mit Namen Leere erfüllt
Er frisst mich auf und tötet mich
Meine Welt ist so anders, so fremd, dunkel, tödlich und leer
Wenn du das Gegenteil, von allem bist was ich kenne
In welcher Welt lebst du dann?
Wir leben in der gleichen Welt, nur das du meine Welt niemals sehen wirst!
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Der Himmel war so weit, als die Sonne still versank
In einem Augenblick nur lag ein ganzes Leben
Tief in mir spürte ich einen unbändigen Schmerz hochsteigen
Die Linie zwischen Schwarz und Weiß verschwimmt
Es ist, als wäre mein Wunsch zum greifen nah
Doch trifft die Hand ins Leere
Und kriegt nichts, als den Schatten der Vergangenheit zu fassen
Doch ist für mich, das Gedenken an die Vergangenheit beinahe unerträglich
Ich seh die Welt in Dunkelheit versinken
Und mich in ihren Tränen ertrinken
Alles bricht zusammen
Alte Gefühle kriegen mich zu fassen
Endlich habe ich den Mut gefunden
Anderen meinen Seelenschmerz zu bekunden
Ich öffne meinen Mund und schreie
All mein Schmerz der vergangenen Jahre drängt sich aus den tiefen meiner Seele und meines Herzens an die Oberfläche
Dieser Schrei ist kaum zu beschreiben
So viel Angst, Hass, Wut und Unsicherheit kommt zum Vorschein
Ich habe schon lange aufgehört zu schreien
Doch ist er immer noch lebendig!
Irgendwie fühle ich mich frei
Freigesprochen von einer Anklage die mich solange für schuldig gesprochen hat
Unter meinen Schrei mischt sich eine alt bekannte Stimme, die mein Herz mit Worten tötet
Ich kämpfe gegen sie an
Sie wird leiser, doch das Flüstern geht mir durch Mark und Bein
Sie klagt mich von neuem an
Ich wende mich ab
Und schließlich verstummt sie
Auch mein Schrei hat sich in Schweigen verwandelt
Plötzlich empfinde ich ein Gefühl von tiefem innerem Frieden
Ich werde von ihm und der sanften Ruhe getragen
Und ich befinde mich auf dem Weg zu mir selbst
Frei von Schuld und Schamgefühlen
Erlöst von Kummer und Trauer
Eine neue Reise kann beginnen
Und ich habe die Hoffnung, dass sie mich zum Ziel meiner Träume bringt!
Egal wohin mich meine Reise führt
Ich werde dort mit offenen Armen auf dich warten! -
Die Dunkelheit
Ich weiß nicht wo ich bin
Es ist so dunkel
Kein Sonnenstrahl kann mich hier und jetzt erreichen
Ich bin von der tiefsten Schwärze die es auf Erden gibt umgeben!
Ich brauche etwas Zeit um zu begreifen, wo ich bin!
Ich fühle wie etwas aus der Dunkelheit nach mir greift
Ich fühle den Atem der meine Wange zärtlich streift
Ich bin nicht alleine
Und dennoch fühlt es sich so an
Die Dunkelheit hat etwas, dass mich beruhigt
Sie ist mir auf einmal nicht mehr so fremd sondern so vertraut!
Ganz langsam, so als könnte, das was ich sehe mir die Luft zum atmen nehmen!
Öffne ich die Augen
Doch was ich dann zu erblicken mag
Erschreckt mich, bis tiefst ins Mark!
Die Dunkelheit hatte es so nie gegeben
Die Dunkelheit ist mir gefolgt, weil ich und mein Leben diese Dunkelheit sind!
Wir sind von solcher Schwärze, dass niemals auch nur ein Lichtstrahl zu uns vordringen vermag!
Ich bin das Leben, das existieren will
Die Dunkelheit heißt Borderline und will über mich regieren!
Doch wenn ich stark genug bin, kann ich sie irgendwann verlassen!
Nicht heute, nicht morgen
Aber eines Tages werde ich befreit sein!
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hallo Jackie
schön dich mal wieder zu lesen -
Danke, ist auch wieder schön hier bei Euch zu sein
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Weil es dich niemals gab
Wo warst du, als mein Leben zusammenbrach?
Wo bist du gewesen, als ich einen Freund gebraucht habe?
Du warst nicht da!!!
Warum hast du mir nicht aufgeholfen, als ich am Boden lag?
Warum hast du mich nicht vor der Gewalt geschützt, die in mein Leben trat?
Du warst nicht da!!!
Wieso hast du mich nicht vor ihm beschützt?
Warum hast du mich nicht aufgebaut, als meine Krankheit kam?
Du warst nicht da!!!
Warum hast du mir nicht geglaubt, wenn es mir schlecht ging?
Du warst nicht da!!!
Warum hast du mich nicht davon abgehalten, mich zu zerstören?
Warum hast du mir nicht das Messer entrissen, als ich mich verletzen wollte?
Du warst nicht da!!!
Wieso hast du es zugelassen, dass ich mir mit Tabletten das Leben nehmen wollte?
Du warst nicht da!!!
Warum lässt du es zu, dass mich meine Krankheit seelisch sterben lässt?
Warum lässt du mich in meiner Einsamkeit allein?
Du warst nicht da!!!
Wieso bist du nicht da um mich aufzufangen wenn ich falle?
Warum lässt du mich das Gift trinken, das mich sterben lässt?
Du warst nicht da!!!
Wo bist du, wenn ich sterbe?
Wirst du da sein um Abschied zu nehmen?
Du wirst nicht da sein, weil es dich in meinem Leben niemals gegeben hat!!!
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Ich fühle mich so anders
Ich fühle mich so anders, und du hast mir nie das Gefühl gegeben dazu zugehören!
Mein Geist ist in einer leeren Hülle gefangen
Eingemauert im Nichts
Umgeben von Gefühllosigkeit
Bin gefangen in der Stille meines Selbst
Die Nacht umgibt mich und schließt mich in ihr ein
Ich fühle mich so anders, und du hast mich nie gefragt warum
Es gibt nichts, das sagt wer ich bin
Ich denke oft, dass es mich gar nicht gibt
Denn es existiert nicht in mir das lebt
Ich bin so wie ich bin
Doch niemand kann mir sagen warum
Ich fühle mich so anders, und du hast nichts dagegen getan
Warum sehe ich einer Unbekannten ins Gesicht, wenn ich in den Spiegel blicke?
Wieso bin ich mir selber nur so fremd?
An mir ist nichts wahr
Wie eine Rolle, so bin auch ich nur erfunden
Stamme aus des Schreibers Fantasie und friste als Schatten mein erfundenes Dasein auf Papier
Ich fühle mich so anders, und du bist einfach weggegangen
Hast mich einfach stehen gelassen
Und noch heute, stehe ich hier, gefangen zwischen gestern und heute
Eingerahmt von Scherben
Umgeben vom Nichts!
Und noch immer fühle ich mich anders!!!
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Es gehört zu mir
Die Traurigkeit, die mein Herz umschließt, sie gehört zu mir
Die Schlaflosigkeit, die meinen Körper quält, sie gehört zu mir
Wut, die mich fesselt, sie gehört zu mir
Schmerz meiner Seele, der mich gefangen hält, er gehört zu mir
Hilflosigkeit, die mich verzweifeln lässt, sie gehört zu mir
Narben auf meiner Seele und meinem Körper, sie gehören zu mir
Doch zu wem gehöre ich?!
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Lebenslänglich
Lebenslänglich Borderline heißt nicht richtig fühlen zu können
Lebenslänglich Borderline heißt oft nicht schlafen zu können
Lebenslänglich Borderline heißt nicht lieben zu können
Lebenslänglich Borderline heißt sich nicht richtig spüren zu können
Lebenslänglich Borderline heißt sich nicht zu kennen
Lebenslänglich Borderline heißt sich selbst zu verletzen
Lebenslänglich Borderline heißt sich nach Schmerz zu sehnen
Lebenslänglich Borderline heißt jeden Tag aufs Neue mit sich kämpfen müssen
Lebenslänglich Borderline heißt sich manchmal nach dem Tod zu sehnen
Lebenslänglich Borderline heißt in Gegensätzen zu denken
Lebenslänglich Borderline heißt so zu sein und so zu leben wie ich!
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Dämonen
Augen, sie sehen dich aus eingesunkenen Höhlen an
Vorwurfsvoll, ja sogar fast Hasserfüllt!
Was ist es das sie sehen können und du nicht?
Was wissen sie über dich, dass du nicht einmal selbst von dir weißt?
Was sagen sie zu dir, das du leider nicht verstehen kannst?
Warum sind sie immer bei dir?
Warum hörst du ihre Stimmen in deinem Kopf?
Warum kannst du nicht vor ihnen fliehen?
Warum hast du das Gefühl sie zu kennen, obwohl du sie so selten siehst?
Sie greifen mit ihren Knochenhänden nach deiner Seele
Sie versuchen dir dein Herz zu stehlen
Du stehst da und blickst tief in den Spiegel deines Ichs
Doch sie haben dir schon lange alles genommen, was dich einst ausmachte!
Sie verfolgen dich bis in die tiefste Dunkelheit deiner Seele
Du wirst sie nicht los, weil es deine Dämonen sind, die du siehst und hörst!
Sie leben tief in dir drin
Doch der schlimmste Dämon trägt den Namen Borderline!!
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Hey Jackie... Keep it up...
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Ich wäre eine Träne von dir
In deinen Augen geboren
Auf deinen Wangen zum Leben erwacht
Und auf deinen Lippen gestorben
Ich möchte dir nahe sein
Und wenn es nur für den Augenblick eines Herzschlages wäre
Ich möchte der ungeborene Kuss auf deinem Mund sein
Ich möchte die Wärme sein die dein Körper ausstrahlt
Ich wäre so gerne das Lachen das über deine sinnlichen Lippen perlt
Ich wäre gerne die Geborgenheit die du ausstrahlst
Ich wünschte ich könnte deine Liebe sein die in deinem Herzen wohnt
Doch wird von dem nie etwas wirklich werden
Denn ich sagte nur
Ich wünschte -
Unscheinbar Freitag 7.8.2009
Sie ist so unscheinbar
Nur eine von vielen
Sie ist alleine
Wie eine einzige Rose
In einem Garten voller Disteln
Sie unerreichbar
So unnahbar
Selbst wenn man sie berühren wollte
Es würde nicht gehen
Sie ist einsam
Gefangen hinter dem Schutz ihrer Stacheln
Sie ist dem verblühen nah
Sie lässt ihren Kopf schon hängen
Der erste kühle Regentropfen streichelt fast zärtlich ihre Blüte
Sie richtet sich auf und blickt gen Himmel
Der erste Sonnenstrahl des Tages
Erwärmt ihren ausgekühlten Körper
Voller Stolz richtet sie sich auf
Denn nun weiß sie, dass sie nicht so unscheinbar ist, wie sie glaubte
Nun das sie weiß, dass die Sonne sie nicht vergessen hat
Kann ich anfangen und versuchen zu leben
Selbst wenn es inmitten unbekannter Menschen ist! -
Hello Du, sind die alle von dir?
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Ja, die sind alle von mir
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Respekt!
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Weißt du wie es ist, wenn man jeden Tag am Abgrund steht?
Weißt du wie es ist, wenn jeder Tag aus Dunkelheit besteht?
Weißt du wie es ist, wenn man sich selbst nicht spüren kann?
Weißt du wie es ist, wenn die Haut mit Narben übersäht ist?
weißt du wie es ist, wenn man jeden Tag ums überleben kämpfen muss?
Weißt du wie es ist, wenn man weder lieben noch hassen kann
Weißt du wie es sich anfühlt, wenn du dich selbst nicht erkennst?
Weißt du wie es sich anfühlt, wenn du dich selbst verletzt?
Weißt du wie es sich anfühlt, missbraucht worden zu sein?
Weißt du wie es anfühlt, niemanden zu vertr4auen?
Weißt du wie es sich anfühlt, so anders zu sein?
Weißt du wie es ist, Borderline zu haben?
Du weißt es nicht
Ich weiß es schon!!!
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Danke für das Kompliment; johnen
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Opfer von Gewalt
Wächserne Haut
Leerer BlickDer Körper so schwach
Bedeckt von Schrammen, Flecken und Narben!Sieh mich an
Ich bin ein Opfer von Gewalt!Fühlst du die Schläge?
Die Tritte?
Das Messer, das dir die Haut aufritzt?Fühlst du, wie die Knochen brechen?
Hörst du, wie sie sich teilen?Spürst du, wie der Fuß sich in deine Rippen bohrt und wie das Messer langsam in die Haut einsticht?
Merkst du, wie das warme Blut die weiße Haut hinunterläuft und seine Spur hinterlässt?
Sieh mich an
Ich bin ein Opfer von Gewalt!Die Wunden werden sich schließen
Und zu Narben werden, die wie ein Netz auf meinem Körper ruhenDie blauen Flecken werden verblassen
Und nur reine Haut wird sichtbar bleibenSieh in meine Augen
Sie erzählen dir meine Geschichten, wenn mein Mund zum schweigen verurteilt wurdeAn meinem Körper kannst du sehen, das ich ein Opfer bin
Doch meine Seele zeigt es dir nicht!
Sie erscheint so heil, so unberührt
Doch sie wurde vor langer Zeit zerstört
Und niemand sieht ihre Wunden, die noch immer darauf warten zu verblassen
Sieh mich an
Ich bin ein Opfer von Gewalt!Warum war niemand da um mich zu schützen?
Wieso wurde mein „Nein“ nicht akzeptiert?
Warum bist du so tief in meine Seele und mein Leben eingedrungen?
So dass ich immer noch dein Gift in mir fühle?Sieh mich an
Ich bin ein Opfer von Gewalt!Ich kann nicht schlafen
Fürchte mich vor der Dunkelheit und den Gedanken, die sie mir bringtIch fürchte mich vor den Bildern in meinem Kopf und den Stimmen, die nie vergehen!
Ich will nicht in den Spiegel sehen, aus Angst ich könnte mich, in dem was mir entgegenblickt, wiederfinden!
Sieh mich an
Ich bin ein Opfer von Gewalt!Ich bin müde und gnädiger Schlaf umgibt mich
Jetzt schlafe ich tief und unendlich, in Mutter Erde wo ich gut behütet bin!
Sieh mich
Ich war ein Opfer von Gewalt! -