Bunte-Morten Interview aus 2008
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Das kannte ich noch nicht. Aber ich kann dir sagen, von wann das ist - letztes Jahr München um den Auftritt herum im Atomic Cafè.
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Ich habe hier noch ein Morten-Interview bei Bunte.de gefunden vom 16.06.2008. War dieser Artikel mit Interview auch in der Print-Ausgabe der Bunten?
Morten Harket: "Ich bin kein Entertainer"
09:43 UHR | 16.06.2008
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*Fröhlich summend betritt Morten im Münchner Luxushotel „Vier Jahreszeiten“ den Interviewraum. Lächelnd wirft er sich in die verzierte Couch und wartet gespannt auf die erste Frage. Doch an Interviewen ist beim Anblick des unglaublich jugendlich aussehenden Sängers nicht mehr zu denken.
AnzeigeVon Maren Lamersdorf
Sie werden nächstes Jahr 50 Jahre alt. Wie gehen Sie damit um?
Wirklich? Hmm, stimmt, Sie haben recht, bis jetzt habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht.
Sie sehen immer noch unglaublich jugendlich aus. Was ist Ihr Anti-Aging-Geheimrezept?
Ich werde das immer wieder gefragt, aber ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Ich bin einfach nur ich und es gibt da kein Geheimnis. Aber die ganze Aufmerksamkeit dreht sich immer nur um mein Aussehen. Manchmal wurde das wirklich zum Problem, denn das ganze Interesse drehte sich nur noch darum. Wir mussten damit lernen umzugehen. Aber ich kann nur sagen: Es ist, was es ist.
Werden Sie Ihren 50. Geburtstag denn feiern?
Je älter man wird, desto eher übernehmen die Menschen um einen herum die Geburtstagsplanung. Ich plane meine eigenen Geburtstag nicht. Vielleicht werde ich ja überrascht. Der 50. ist ein schlimmer Geburtstag. Die Freunde glauben, sie müssten etwas organisieren. Ich habe Angst, dass mir so etwas passiert. Ich glaube, da wird etwas über mich hereinbrechen, vielleicht sollte ich davonlaufen. Ich mag es, Dinge alleine zu erleben.
>Morten im Video-Interview über den schwierigen 50. Geburtstag und das Erlebnis Bühne. Hier anschauen!
Was halten Sie vom Thema Schönheitchirurgie?
Es bedeutet für viele Menschen eine große Hilfe. Menschen, die physische Abnormalitäten haben und am Rande der Gesellschaft stehen, kann so geholfen werden. Das kann eine Entstellung sein, aber auch die zu große Brust einer Frau, die nur noch danach beurteilt wird. Und die Frau möchte einfach nur normalen Kontakt mit ihren Mitmenschen haben. Wenn es so ein Fall ist, kann plastische Chirurgie helfen.
Aber es gibt ja auch Operationen, die aus Schönheitsgründen durchgeführt werden.
Es ist ein großes Problem, wenn die Menschen sich nur noch an der Perfektion orientieren. Das ist der falsche Weg. Wenn gesunde Menschen sich verändern, nur um ein bisschen dem imaginären Ideal näher zu kommen – das ist nicht gesund. Wo endet das? Es ist eine ungesunde Blickrichtung unserer Gesellschaft. Wenn ich eine Frau sehe, schaue ich, ob sie gesund aussieht und im Gleichgewicht mit sich selbst ist. Das ist attraktiv.
Morten Harket
Auf der Bühne zu Hause: Morten Harket (Foto: AP)
„Ich will die Menschen erreichen“Gerade ist Ihr zweites Solo-Album „Letter from Egypt“ erschienen. Was erwartet uns?
Es geht um Sie und mich. Aber darüber zu sprechen ist immer sehr schwierig, denn diese Analyse wird schnell langweilig. Man muss es leben. Entweder es erreicht Dich oder nicht. Um es zusammenzufassen: Ich bin kein Entertainer, ich bin ein Kontakter. Ich mag es, die Menschen zu erreichen und sie einzubinden. Wenn man entertaint, bedeutet das nicht, das man ein Teil des Ganzen ist.
Das Album wurde auf drei Kontinenten komponiert, das bedeutet eine Menge Reiserei. Haben Sie Ihre Familie dann immer bei sich?
Nein, wenn ich arbeite sind sie nicht dabei. Wenn ich schreibe muss ich mich selbst zum Schweigen bringen. Ich schließe meinen Mund und auch mein Assistent muss schweigen. Ich versuche die Dinge, die mich bewegen ruhig zu stellen. Es ist wie in einer listening mode. Man muss still sein, um auf Dinge zu antworten, die da sind. Es ist kein aktiver, sondern ein kreativer Prozess. Es kommt einfach zu mir.
Wenn Sie soviel unterwegs sind. Wo fühlen Sie sich denn zu Hause?
Zuhause fühle ich mich eigentlich überall, denn das ist etwas in mir. Meine Heimat ist aber in Norwegen.
Wie oft sehen Sie denn ihre Kinder?
Ich sehe sie sehr oft, aber nicht regelmäßig, da da natürlich meine Arbeit oft nicht mitspielt. Es gibt immer einen Interessenkonflikt zwischen der Arbeit und meiner Familie.
„Man muss echt sein“Mussten Sie sich denn schon einmal zwischen ihrer Familie und der Arbeit entscheiden?
Klar muss ich das. Manchmal für die Familie, manchmal für die Arbeit. Aber wenn man reifer wird, werden einem die Familie und die wirklich wichtigen Dinge im Leben wichtiger. Man lässt die Arbeit dann nicht immer entscheiden. Der Fokus verändert sich. Ich kann heute besser einschätzen, welche Arbeit warten kann und was ich nicht schieben kann. Eine große TV-Show wird nicht verschoben, weil ich ein Familienproblem habe, um das ich mich kümmern muss.
Akzeptieren Ihre Kinder das denn?
Sie müssen. Aber sie haben sich daran gewöhnt. Aber es ist nicht schlimm, ich sehe sie sehr oft.
Sie sind mit den Müttern Ihrer Kinder nicht mehr zusammen. Wie ist Ihr Verhältnis zu ihnen?
Man muss sich darum kümmern, dass das Verhältnis gut ist. Als Eltern hat man die Pflicht, eine gute Beziehung zu haben – egal ob man zusammen lebt oder nicht. Es ist nicht akzeptabel, wenn man das nicht hat.
Als Solokünstler stehen Sie alleine auf der Bühne. Was mögen Sie denn lieber: Alleine vor dem Publikum oder mit den Jungs von a-ha?
Es ist sehr unterschiedlich. Meine ganze Identität und meine Rollen sind dann anders. Ich bin nicht derselbe, wenn ich mit Pål und Magne auf der Bühne stehe. Man kann das nicht vergleichen. Ich denke aber gar nicht darüber nach, was ich bevorzuge. Ich reagiere einfach auf das, was in dem Moment da ist. Man muss einfach echt sein.
Das neue Album „Letter from Egypt“ ist seit dem 30. Mai 2008 im Handel erhältlich.
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http://www.superillu.de/musik/a-ha_1266470.html
Ich habe noch einen Bericht der super-illu.de gefunden.