Hatten wir den eigentlich schon? Aus kulturnews (Mai 2002), so ein Gratismagazin, dass ich bei WOM mitgenommen habe...
Zum Popstar geprügelt
Nach dem Riesen-Comeback in 2000 gibt es mit "Lifelines" ein neues a-ha-Erlebnis. Magne Furuholmen und Morten Harket gewähren Audienz - aber nicht zusammen...
a-ha geben ihre Interviews getrennt.
Schließlich musste jedes Bandglied schon bei den Aufnahmen zu "Lifelines" Kompromisse machen, da will man wenigstens im Interview sagen können, was man denkt. "Disharmonie ist gut für die Kreativität", findet Magne Furuholmen. "Wir sind zusammen aufgewachsen, haben die gleiche Herangehensweise, aber verschiedene Geschmäcker. Oder verschiedene Herangehensweisen und gleiche Geschmäcker? Egal."
Die Tatsache, dass Magne und Morten erstmals seit "Stay on these Roads" als Songschreiber-Partner funktionieren, habe Bandmitgleid Paul-Waaktaar-Savoy "einen Arschtritt verpasst", grinst Magne, der mit seinem Levis-Outfit, rosa Sonnenbrille und gut gefönten Blondschopf trendy daherkommt.
Sechs Superstar-Produzenten konnten nicht verhindern, dass sich "Lifelines" typisch nach a-ha anhört. Der Albumtitel klingt mystisch, und Furuholmen war auch schon mal bei eienr Wahrsagerin. "Aber nur aus Neugier", wehrt er ab. "Sie sagte mir, dass ich ein langes, erfülltes Leben haben werde. Aber erzählen sie das nicht jedem?"
Zimmerwechsel. Morten Harket begrüßt mich mit einem Grinsen. Die 42 Lenze nimmt man dem schlanken a-ha-Sänger nicht ab. Seine Band hat nicht umsonst das Image, nach dem Gig mit einem O-Saft ins Bett zu gehen.
"Ich mag allerdings gar keinen O-Saft", beteuert er. "Aber ich kämpfe ständig um ausreichend Schlaf. Du musst den Stress ausbalancieren." Harket philosophiert gern und ausgiebig über Zeit und männliche Dominanz ("Ich sehe alles durch den weiblichen Kokon"). Und er weiß auch, warum er wurde, wie er ist: "Weil sie mich in der Schule immer vermögelt haben. Das hat mich aufs Popstar-Leben vorbereitet. Die Außenseiter-Rolle ist nämlich der des Stars sehr ähnlich: Du wirst rausgepickt und gebrandmarkt."
(Katja Schwemmers)