Danke, Sayitanyway, für die Analyse und den Link zu den Doors, offensichtlich, aber bislang an mir vorbeigegangen. Ich finde Summer Rain ist das Highlight von Magne auf diesem Album, insgesamt hat das Album erstmals seit Analogue mit White Dwarf und Summers of our youth wieder zwei richtig gute Songs am Ende.
Bisher hatte mich Summer Rain an ein, zwei Stellen irgendwie an Taylor Swift's Carolina vom Film Der Gesang der Flußkrebse erinnert, allerdings wohl eher atmosphärisch als wirklich musikalisch: Taylor Swift - Carolina (From The Motion Picture “Where The Crawdads Sing” / Lyric Video) - YouTube
Also ich habe auch nach mittlerweile über 29 Jahren meine Schwierigkeiten mit Memorial Beach.
Es ist für sich genommen ein wirklich unglaublich atmosphärisches Album und musikalisch sehr erwachsen.
Nur hat es für mich persönlich absolut nichts mehr mit a-ha zu tun und ich habe das Gefühl eine vollkommen andere Band zu hören. Sogar Morten klingt nicht einmal mehr wie er selbst.
Dieses kompromisslose fast gewaltsame Anderssein, das sich schon auf East of the sun... gezeigt hat, hat für mich etwas zu gewolltes und unnatürliches, auch wenn es den 3 damals wahrscheinlich genau darum ging, ihre andere ernste und "seriöse" Seite zu zeigen.
Teilweise haben sie das ja Jahre später bestätigt.
Wie gesagt, grundsätzlich ein sehr gutes Album, dass für mich aber bis auf Dark is the night nicht mehr viel mit a-ha zu tun hat.
Mich würde ehrlich interessieren, ob du schon vor Memorial Beach Fan warst, oder erst dadurch wurdest?
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Ich war schon vor MB a-ha Fan.
Die große Schwester meines besten Freundes war bis zum Wechsel zu Roxette (oh my god...) zeitweilig a-ha Fan, und die beiden haben sich ein Zimmer geteilt, so dass ich vermutlich 1986-1988 - mit 10, 11 Jahren - häufiger a-ha hören musste, ob ich wollte oder nicht. Wohl auch mangels Alternativen gefiel mir a-ha dann recht schnell auch ganz gut, so dass ich vermutlich 1987 bei einem Radioladen bei meiner Oma im tiefsten Lipperland die 7" von Cry Wolf kaufte und Oma mit Dauerrotation von Cry Wolf und Maybe Maybe irritierte. Irgendwann kam Stay on these roads raus, und die drei mittlerweile erworbenen Kassetten der ersten drei Alben liefen auf Dauerrotation. Meine Favoriten waren stets Scoundrel Days und hier insbesondere die ersten drei Songs, sowie mit The blood that moves the body, das ich ultracool fand, und Hurry home, This alone is love oder Out of blue comes green auch einige Songs von SOTR.
Mit Hunting high and low kann ich bis heute nicht ganz so viel anfangen und höre es selten; natürlich enthält es mit TSSOTV und HHAL zwei der wohl besten und zugleich erfolgreichsten a-ha Songs, und auch Living a boy's adventure tale oder Here I stand and face the rain sowie Blue Sky sind genial, aber so als Ganzes hat es mich nie berührt. Auch die Demos der deluxe editions hauen mich nicht um.
Aber wirklich umgehauen haben mich dann das lang erwartete East of the Sun West of the Moon, was mich 1990/1991mit 14 musikalisch geprägt hat, sowie mit 16 Memorial Beach. Interessanterweise konnte ich a-ha damals nur alleine hören, sonst interessierte sich niemand dafür. Die Konzerte 1991 in Essen und besonders 1993 in Köln, der Fanclub, die Alben und die B-Seiten der MB-Singles mit den Live Aufnahmen von 1991 prägten mich einfach in einer Zeit, in der ich ansonsten mit Nirvana, Blur, Depeche Mode, Suede, Metallica, EMF, Offspring oder G n'R groß wurde und mit ansehen musste, wie a-ha in der Versenkung verschwanden.
Bis heute suche ich andere Alben und Bands, die irgendwie musikalisch etwas in der Nähe von EOTS oder MB liefern, finde aber nichts. a-ha waren auch in dieser Phase einzigartig; ich sag' nur Early Morning, Slender Frame, East of the sun, Nonstop July, Dark is the night, Angel, Cold as stone, Locust oder Memorial Beach.
Seit 2000 und besonders 2009 bin ich leider durchweg mehr oder weniger stark enttäuscht (Ausnahmen: Analogue und MTV unplugged), verstehe aber auch, dass man "middle of the road" gehen musste, um die Masse wieder einzufangen, insbesondere im deutschsprachigen Raum. Kommerziell ist das ja auch bis heute weitgehend gelungen; a-ha füllen bei uns größere Hallen als in der Hochzeit 1985-1988.
ME/MS und Lifelines haben viele gute Songs, aber sicher im Schnitt nicht mehr die Schärfe und Qualität der ersten 5 Alben. Zu viele Kompropmisse. Analogue fand ich bis auf den Titelsong mit seinem aus meiner Sicht extrem langweiligen All I want Refrain gelungen.
Wo wir weit auseinander liegen, ist FOTM. Aus Deiner Sicht, max, Platz 3, aus meiner Sicht das schlechteste a-ha Album ever. Ich finde, es ist eine Mischung aus "gewollt nach 80er klingen" und durchschnittlichem Rest, wobei das Highlight mit Start the Simulator immerhin am Ende kommt und Mother Nature auch ganz spannend klingt. Auch hat mich das ganze Drumherum nie angesprochen: kein Bassist mehr, Live-Fokus zunehmend auf HHAL, immer mehr MacBooks mit vorgefertigten Sounds on stage, kaum Variation mehr in der immer kürzeren Setlist mit TOM als wahnsinnig überraschendes und kreatives Finale.
Insofern ist True North für mich echt eine Befreiung, und die Hoffnung stirbt zuletzt, dass Sony sagt, macht ein paar Konzerte, die Kohle für das Album muss wieder rein (unter der Annahme, dass Sony hier mitverdienen würde).