Morten Harket und die anderen sind zurück in New York – 19 Jahre nachdem sie dort zum letzten Mal spielten – und es geht ihnen besser denn je.
- Dies ist eine Investition. Eine harte Nuß. Wir bezahlen um hier zu spielen, sagt Harket
Morten Harket sitzt auf der Dachterrasse im Hudson Hotel, New Yorks neuem Designerhotel gleich am Central Park. Hier saß er ziemlich lange und sprach mit Leuten wie mir. Die Journalisten standen Schlange, aber nicht die schreienden Mädchen. Der Popwahnsinn, der die Band gewöhnlich umgab, kam zur Besinnung.
- Ich lernte früh damit aufzuhören darüber nachzudenken, was andere denken. Das stielt die Kraft. Huldigungen und Kreuzigungen sind zwei Seiten der gleichen Sache und ich identifiziere mich nicht länger mit der großen Masse, sondern mit einzelnen Personen, sagt Harket über sein Verhältnis zur Öffentlichkeit.
Er hat keine spezielle Erinnerung an den letzten Besuch, nur an die Elektrizität, die der Band folgte wie konstanter Lärm.
- Ich war 26 Jahre und das Bewusstsein war wohl noch nicht ganz ausgebildet. Ich hatte einen starken und ungebrauchten Kopf.
Seelen Tänzer
Das Konzert im Irving Plaza am gestrigen Abend kann das Tor zum amerikanischen Musikmarkt geöffnet haben, den die Band seit dem Comeback vor fünf Jahren nie fest im Griff hatte. Das Konzert war nach 52 Minuten ausverkauft und die Band ergriff die Chance neues Material zu präsentieren. Tanzmusik für die Seele, sagt Harket über das Album „Analogue“, das am 7. November erscheint.
- Es ist ein enormer Kick hier zu sein. Stell dir vor, ich hätte voriges Mal gewusst, dass wir nach 19 Jahren hier spielen würden. Denke 19 Jahre voraus… Ich fühle mich jetzt sowieso wacher im Leben als ich es jemals zuvor tat. Wach und neugierig, sagt Harket.
Tennis und Sticheleien
Ein paar Etagen unter Morten Harket sitzt Magne Furuholmen und schaut sich das Tennismatch der US Open an. Der 35jährige Agassi ist mit dem jungen Roger Federen auf dem Platz und das inspiriert Furuholmen. Sagt er, selbst wenn er nicht sonderlich inspiriert ist. Eher erschöpft und spöttisch. „Das war eine ganz dumme Frage“. „Hast du auch was Sinnvolles?“ Aber mit der Band ist er zufrieden.
- Wir sind jetzt eine ganze neue, zusammengeschweißte Band. Jeder von uns trägt die Verantwortung für die eigenen Ideen und Talente und entwickeln sie gemeinsam und jeder für sich.
Das funktioniert sehr gut, sagt er.
Im Gegensatz zu Harket erinnert er sich an die vorige New York-Tour gut.
- Das waren wilde Zustände. Lustig, anstrengend, problematisch… nimm alle Adjektive, die du kennst. Eine sinnlose Runde mit allen möglichen Eigenarten. Glücklicherweise kennen wir heute unsere eigenen Stärken und Schwächen und wir sind eine wesentlich stärkere Band, als wir es damals waren.
150 000 im Park.
a-ha sind ganz klar wieder im Rennen. Das gigantische Konzert im Frognerpark ende August, wo sie vor 120 – 150 000 Menschen spielen, überzeugte die Oslo-Kritiker davon, dass das andauernde Comeback der Band mehr ist als eine Gemeinschaft, gegründet auf Vernunft, ist.
Nun gilt es die New York-Kritiker ebenfalls davon zu überzeugen.