Es ist vollbracht! ) Ich hab das Interview übersetzt! Fehlerfreheit kann ich euch nicht versprechen und mit ein paar Sätzen hatte ich auch Probleme... Also nicht erschrecken, es ist verdammt lang aber sehr interessant und teilweise auch sehr unterhaltsam!
Viel Spaß!!!
Früchte der Liebe Lauren & Paul Waaktaar-Savoy
© by Tique
Veröffentlicht im Juli 1995
Ein kleines Wunder wie es vorher noch nie geschehen ist – und es ist merkwürdig einer von den ersten Zeugen zu sein. Manche werden vielleicht „Yoko Ono“ murmeln – oder schlechter „Linda McCartney“.
Vergiss es.
Mit ein wenig Angst komme ich an dem Landhaus, in den verschneiten Straßen Oslos schönster Gegend an. Weder die Hundehütte noch das dunkle, konservative Auto nehmen mir das Gefühl, dass ich auf dem Weg zu einer „kalten Dusche“ bin. Das kommt daher, dass Paul (33) Journalisten hasst. Er spricht wenig oder gar nichts. Seine Frau Lauren (32) erwähnte am Telefon „Er ist eher zurückhaltend. Ich dachte das solltest du wissen.“ Andere Leute erzählten mir von einem unfreundlichen, jungen Mann mit einem Hang zu schweren, norwegischen Gedichten und dem jüngsten Tag. Ich bin dabei einen Rückzieher zu machen und wieder zu gehen. Zuletzt ist es aber Laurens warme, offene Stimme, die mir verspricht, dass jemand freundliches im Haus sein wird. Glücklicherweise ist sie diejenige dir mir die Tür öffnet.
Eine Stunde später sitzen wir im Keller mit Tee in unserem Bauch und hören Rockmusik. Die Angst hat ein neues Opfer gefunden. Dieses Mal ist Paul derjenige der rastlos hin und her läuft. Er sieht verletzlich aus. „Am Ende wirst du die Musik hassen“, stellt er fest bevor er die Musik abstellt. Ich erzählte ihm, dass mir Jazz am Herzen liegt. Paul möchte sich natürlich selbst schützen. Wie auch immer, ich war der erste, der sein neues „Herzenskind“ hören durfte. Direkt. Ehrlich. Kraftvoll mit Rhythmus und Melodie. Süß und sanft, einfach ein voller Sound. Und absolut unmöglich es mit a-ha zu vergleichen.
Lauren sitzt und ist ungewöhnlich ruhig. Sie ist nicht nur verantwortlich für das Video, welches ein Teil des Endproduktes ist. Sie schreibt Songs, mixt sie, singt und spielt Gitarre. In diesem Projekt, welches „Fade“ heißt, gibt es keine Limits für das Paar Waaktaar-Savoy, Er hat ihren letzten Namen angenommen und sie seinen ersten. Er hilft ihr bei den Filmprojekten, sie hilft ihm bei der Musik. Sie leben in einer künstlerischen Beziehung zueinander, welches sein zu Hause in Oslo und New York hat. Ihre Musik ist wie ein Film und ihre Filme sind wie Musik. Vielleicht werden sie einen
„Musikalischen-Kurzfilm“ machen
[Fade war der Name der Band bevor sie sich für SAVOY entschieden!]
Tique Wie hat es angefangen?
Paul Es hat angefangen nachdem Morten und Magne ihre eigenen Sachen gemacht haben. Es hat mir weh getan denn wir waren eine Band – es war wie deine Frau zu betrügen – ich dachte nur an die Band a-ha. Ich wuchs mit der Idee von treu sein auf. Es war nur die Band die zählte...
T Das Band war verloren gegangen und als du dich umgesehen hast war der Rest der Band weg...
P Sie haben vergessen mich zu informieren...
Lauren Und dann kam eine Zeit in der wir viel in New York waren und einige Songs geschrieben wurden.
P Ich war wirklich sauer. Jetzt schreiben wir neue Songs. Aber ich
habe immer noch über a-ha nachgedacht. Lauren war diejenige dir mir sagte, dass es gut sei und das ich es selbst versuchen sollte.
T In anderen Worten sind das also Songs die nie bei a-ha landen werden?
L (lacht) Ich denke Paul hat schon öfter Songs geschrieben die nicht zu a-ha passten aber er hat immer versucht sie anzupassen.
Als die Jungs a-ha machten, sollte es a-ha sein aber das ist was anderes.
P Wir versuchten in den USA Musiker zu finden. Wir gaben überall Anzeigen auf. Bis ich realisierte, dass ich die beste Band direkt an meiner Seite hatte (zeigt auf Lauren). Ich bekomme einen größeren Kick davon, wenn alles ganz einfach ist. Ich arbeitete mit den besten Musikerin zusammen, die man finden kann aber das existiert nicht mehr. Es ist mehr ein Einfall, ein Gefühl... Für das erste a-ha Album konnten wir die neuste Technik ausprobieren. Wir nahmen alles aus der Technik heraus. Es ist wie ein neues Spielzug zu bekommen Nach einer gewissen Zeit verlierst du die Interesse daran. Jetzt wollen wir zurück zur Gitarre gehen.
L Die Gitarre wurde verdrängt in den 80ern. Paul ist ein fantastischer Gitarrist.
P Wenn du dich getraut hast eine Gitarre ins Studio zu schmuggeln, brüllte jeder „Neeeeeeeeeeeeeein! Bring das Ding raus hier! Raus! Raus!“
L Genau. Und genau das frustrierte mich. Denn ich liebe den Sound einer Gitarre. Ich liebe die Gitarre wirklich.
P Sie ist nicht langweilig oder schränkt dich ein. Du experimentierst nur mit weniger Dingen. Du ziehst klarere Linien und arbeitest mit ihnen. Du realisierst, dass es nicht der Sound ist der zählt sondern die Art wie du spielst. Als Jimi Hendrix die Gitarre wirklich schmutzig spielte, klang es gut. Du versuchst es und du schlägst mit dem Kopf gegen die Wand. Aber jetzt weiß ich Dinge die ich vor zehn Jahren noch nicht wusste. Ich hätte sie schon früher wissen sollen. Einige Dinge wären dann einfach für mich gewesen.
L Paul spielt Gitarre, Bass und Piano. Er ist ein wirklich guter Musiker.
P Und Lauren spielt auch Gitarre. Es kommt vor, dass sie mir die Gitarre aus der Hand um mir etwas zu zeigen.
L Wir haben viel voneinander gelernt in den letzten zehn Jahren. Manchmal schaut sich Paul meine ungeschnittenen Filme an und berät mich. Er sagt ich soll es in Zeitlupe machen und plötzlich ist alles perfekt. Aber das Video zu „Fade“ war wirklich eine Kleinigkeit. Die Crew war fantastisch. Leute die, die Musik wirklich mochten und die sehr enthusiastisch waren.
T Es fängt an sich nach einer wirklich großen Produktion anzuhören...
P Unheimlich, unheimlich, unheimlich!
L Aber wir haben mit wirklich wenig Geld gearbeitet.
P Das ist der ganze Witz. Wenn du im Studio für Tausende von Stunden bist dann wird der Druck enorm. Die letzte a-ha Produktion (Memorial Beach) kostete um die 5 Millionen Kronen und das ist wirklich zu viel. Du musst 500-600 Tausend Alben verkaufen um das Geld wieder reinzubekommen. Im Grund haben alle Studios das gleiche Equipment. Ich glaube eine Toilette hat mehr Charakter als manche Studios die ich gesehen hab. Alles ist so kontrolliert in diesen Studios. Du kannst nichts extra machen.
T Wenn das jetzt gut läuft bedeutet es dann das Ende für a-ha?
P Wir werden die nächsten 6 Monate mit a-ha im Studio sein. (Das sollte aber doch noch mal 3 Jahre dauern)
T Also muss das hier erst mal warten?
L Beides zu tun ist kein wirkliches Problem.
P Eigentlich hätten wir schon letzten Mai (1994) im Studio sein sollen aber das hat sich verschoben auf März (1995). Zur Zeit gehen wir völlig andere Wege mit unseren anderen Dinge. Wir würden es vorziehen es langsam wieder aufleben zu lassen anstatt es jetzt wieder anzufangen und wir es dann wieder verlieren (Anm. So oder so ähnlich;-)
Some sort of a alert goes off in a distance (Anm.???). Wir sitzen am Frühstückstisch in der orange gestrichenen Küche. Ein norwegisches und Hansun´s Kochbuch sind Teil der kleinen Bücherei, die an der Wand steht. (Knut Hansun ist ein bekannter, norwegischer Schriftsteller) Lauren erzählt mir, dass sie Würste machen kann und das sie ein Meister ist im zubereiten von eingemachtem „Lapskaus“ (Eine Art Kartoffelpüree. Eine Mischung aus Kartoffeln, Gemüse und Fleisch). Pauls Vater hat ihr gelernt wie man Brot bäckt aber normalerweise essen sie Japanischen Fisch (Anm.aha!;-) Paul mag viel von ihren jüdischen Spezialitäten.
Die beiden leiden immer noch unter Jetlag aber jetzt bekommen sie Hunger auf Frühstück. Lauren möchte „Salte kringler“ Paul sieht sie enttäuscht an „“Brezen? Du willst Brezen?“
T Sie ist eine Amerikanerin, richtig? Aber wo habt ihr euch getroffen?
(Beide kichern)
P Wir trafen uns in London.
L Ich studierte. Kunstgeschichte.
P Aber du hast es nicht geschafft.
L Ja, wegen dir.
P Du warst so unwahrscheinlich gut, du hattest es kaum nötig zu studieren. Aber ich hab sie jeden Abend angerufen „Studier! Studier!...“
T Aber wo habt ihr euch wirklich getroffen?
L Ich ging mit ein paar Freunden zum Hippodrome – Londons düsterster Club – und Paul war mit Morten da. Sie sahen schrecklich aus – Morten hatte graue Farbe in seinen Haaren und Pauls Haar war total weiß. Ich dachte sie seien Schauspieler vom West-Ende und ich bin ihnen bewusst aus dem Weg gegangen. Als ich aus der Toilette zurückkam rannte ich in Paul hinein.
P Ich hab sie stundenlang angestarrt.
L Ich fing an zu glauben er kommt von einem anderem Planet, mit all der Schminke...er streckte seine Hand aus und stellte sich selbst vor.
P Und sie gab mir eine falsche Telefonnummer.
L Ich gab ihm die Nummer meiner Schule, ich war wirklich verwirrt. Jedoch er brachte es fertig irgendwie meine Nummer herauszubekommen. Ich dachte mir „Nun, wenn er es so hart versuchte, sollte ich ihm vielleicht eine Chance geben.“
P So trafen wir uns wieder und du machtest Gebrauch von dieser fiesen amerikanischen art. Du kamst mit zwei Freundinnen.
L Ja, ich mochte ihn irgendwie nicht...
P Und sie sprach so schnell. Ich verstand kaum ein Wort von dem was sie sagte. Ich sagte nur „Ja, Ja!“
L Ich dachte er spricht sehr gut Englisch denn er reagiert auf alles was ich sagte. Es hat Monate gedauert bis ich es herausfand. (Das Telefon klingelt) Paul konnte aber so wenig von der Sprache denn er ging den Menschen aus dem Weg und sprach so wenig. Nach jedem Treffen mit mir hatte er schreckliche Kopfschmerzen. Meine Schwestern konnten nicht verstehen was ich in Paul sehe Er sprach kein einziges Wort. Und dann kam mein Exfreund mit dem ich gerade Schluss gemacht hatte und hoffte er würde eine zweite Chance bekommen. Als er sah, dass ich einen Knutschfleck an meinem Hals habe verschwand er und kam nie wieder zurück. Erst Jahre später erzählte er mir den Grund für seinen Abgang... Vielleicht wäre ich wieder mit meinem Ex zusammengekommen.
Wir beginnen zu philosophieren über Zufälle im Leben und über den einzigartigen Film den wir machen könnten, „Der Knutschfleck der mein Leben veränderte“. Vor lachen liegen wir bald völlig erschöpft auf dem Küchentisch. Paul kommt zurück.
P Hast du ihr über die ganzen Liebesbriefe erzählt die du nicht beantwortet hast? Ich hab wirklich meine ganzen Franz Kafka Ambitionen ausgeschöpft.
L Ich habe in der Tat nicht nur zwei bekommen sondern drei jeden Tag! Mit Zeichnungen...sie waren fantastisch! Ich hab einen ganzen Schrank voll. Er was wirklich unglücklich weil ich nicht zurück geschrieben habe. Er fängt immer mal wieder davon an...“Du hast mir nie geschrieben!“ Aber ich hab dich doch geheiratet, oder?!
P Und die paar Briefe die ich bekommen habe waren kurz. Was soll das? Das hat sie vielleicht zehn Minuten gekostet.
L Wir haben jeden Abend Telefoniert also konnte ich gar nichts anderes mehr denken.
T Aber Paul war ein armer Künstler in London und du warst in der USA. Wie also war er in der Lage dich anzurufen?
L Er hatte die Möglichkeiten auch nicht. Er hatte eine enorme Telefonrechnung und er lieh sich Jahre lang Geld von Leuten.
P Ich öffnete das Couvert und wurde fast Ohnmächtig als ich den Betrag sah 2000 Pfund! Zu dieser Zeit lebten wir von fünf Kronen am Tag. Wir aßen nur Haferbrei. Wir schauten in der Zeitung ob wir uns von einer Mafia was ausleihen könnten. „Okay, der hier möchte nur einen Arm dafür.“ Am Ende brachte unser Manager das Geld.
L Ihr habt Essen zu dieser Zeit gestohlen...
P Ich kaufte Lebensmittel und versteckte nebenbei etwas Wurst in meiner Jacke...
L Als ich in London studierte ging ich einmal mit Paul in seine Wohnung. Alle drei schliefen in einem Raum. Sie nahmen die Matratze vom Bett und jeder hatte seinen eigenen Teil. Also schliefen zwei von uns im Bettgestell. Ich hatte Mags´ Füße im Gesicht. Die ganze Nacht. Es war wie in der Hölle...
P Weißt du noch als ich in deine Wohnung kam damit wir ein wenig allein sein konnten und ich hatte alle Klamotten die ich besitze an?
L Es war sehr kalt und Paul hatte keine einzige Jacke. So kam er mit 20 Hemden an. Nach einer gewissen Zeit fing ich an mich zu fragen, wann ich denn endlich Haut finden würde...
P Du glaubtest, dass etwas nicht stimmt mit mir...
L Ich hatte Angst. „Was ist, wenn da ein ganz komischer Typ drunter steckt?“ Aber er war gesund, er war normal. Nicht dass, das am End einen Unterschied gemacht hätte...
T Wie hat dieser schüchterne Junge, der kaum ein Wort sprach, es geschafft deine Aufmerksamkeit zu bekommen?
P Schon als ich sie das erste mal traf war ich mir sicher, dass ich eigentlich mich selbst getroffen habe nur eben das Gegenteilige Geschlecht. Und wenn ich mir etwas vorstelle dann gebe ich alles dafür was ich habe. So benutzte ich alles was ich besitze. Ich schickte ihr Briefe, Bilder und Songs über den Atlantik.
T Und während Lauren wieder zurück in die USA ging, arbeitest du unerschöpflich am Erfolg...
P Es hat ziemlich lange gedauert Wir nahmen ein Album auf und die Plattenfirma wollte uns nehmen sobald sie herausfanden, dass wir es wert sind. Aber „Take on me“ wurde zwei mal veröffentlicht und es war nicht vor ´85, dass die Dinge ins Rollen kamen.
L Zu dieser Zeit arbeitete ich bei B-66 in Boston, eine Radiostation, und ich musste die Wünsche der Zuhörer aufschreiben. Tausende wollten „Take on me“ hören. Wir spielten es jede Stunde. Es war die erste Stadt in der die Single ein Hit wurde.
P Aber dann hast du den Kontakt abgebrochen.
L Ja, ich hab ihn abgebrochen denn ich ging wieder zur Schule. Zuerst ging ich auf die „Master at Media at Boston University“ und dann auf die „London International School of Film“. Viele Skandinavier haben dort studiert. Marius Holst...
T Dann wart ihr beide zurück in London...und du Paul, konntest du dir jetzt eine Jacke kaufen?
P Ja, in dieser Zeit hatte ich viele Jacken. Und die nächsten sieben Jahre vergingen wie...(schnippt mit den Fingern) Lauren war auf vielen Touren dabei und filmte sie. Das war wahrscheinlich die beste Schule.
L „Live in South America“ wurde gemacht und verkauft.
P Es ist toll das Material zu haben. Es ist eigentlich alles was wir haben.
T Wenn euch wirklich langweilig ist schaut ihr euch dann alte Konzerte an?
L Ich kann sie nicht noch mal anschauen. Ich bin fertig mit ihnen.
P Aber es ist sehr gutes Material. Wir sollten irgendwas mit all diesen Aufnahmen tun...
T „a-ha – Der Film“?
P Lach nicht! Das wird schon noch kommen...
T Was ist mit Sex, Drogen und Rock´n´Roll? Du siehst nicht so aus als wärst du bei dem Bussinnes zu Schaden gekommen.
P Ich habe das Gefühl, dass es passiert, wenn du an den Mythos in dir selbst glaubst. When you´re bigheaded (Anm.???) Im Grunde ist es einfach zu sehen in welche Richtung es geht. Der erste Schritt ist, wenn Leute zu zufrieden mit sich selbst sind oder wenn sie sich von ihrem Image nicht lösen können und sie nicht wissen was sie mit ihrem Geld machen sollen. Ich muss zugeben, dass ich es hasse so viel Geld für einen Flug auszugeben. Wenn wir fliegen sitzen wir immer hinter dem Vorhang (In der Touristenklasse der billigste Platz). Fast im Gepäck. Ich lehne es ab den gesamten Preis zu zahlen. Es ist ein Unterschied, wenn andere sagen, dann sollte es das ganze Gepäck sein. (Den Satz verstehe ich nicht ganz...) Das ist eine Phobie...
T Wann habt ihr geheiratet?
L Vor drei Jahren. Ich hatte Paul das beantworten lassen sollen um zu testen ob du dich noch erinnern kannst.
P Wir waren seit vier Jahren verlobt (Sie haben sich 1989 verlobt in Cape Cod) und die Hochzeit sollte etwas ganz besonderes sein. Du kannst schnell heiraten oder warten bis etwas passiert.
L Was ist passiert? Was war es noch mal? Da war was...Ein Teil davon war, dass ich wollte, dass meine ganze Familie nach Norwegen kommt über den Winter. Denn in diesem Jahr fing ich an Norwegen zu lieben. Aber das war nicht der eigentliche Grund...
P Wir hatten ein sehr besonderes Jahr...mnja (Es scheint als ob hier etwas geheimgehalten wird...)
L Mmm...ich erinnere mich jetzt. Aber das ist nichts worüber wir jetzt reden sollten.
P So viele schlechte Dinge sind dann passiert, dass wir dachten eine Hochzeit wäre gut um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
T Was hielt Laurens Familie von Oestmarksetra?
In Oestmarksetra fand die Hochzeit statt und es ist einer teuersten und exklusivsten Restaurants in Oslo. Für diejenigen die wissen wollen was der Name bedeutet. Ein „seter“ ist eine Norwegische (Sommer-)Farm. Im Allgemeinen bedeutet „marka“ nur „das Land“ aber hier sind die Wälder um Oslo herum gemeint, die jeder dort „marka“ nennt. Es gibt „Nordmarke“(nördlich von Oslo) und „Oestmarke“(östlich von Oslo).
(Beide beginnen zu lachen)
L Meine Familie hatte einen Schock, denn alles war geschlossen an Weihnachten. (Die Hochzeit fand am 28.12.91) statt. Meine Stiefmutter war so ekelhaft an unserem Hochzeitstag. Sie ging direkt zum Chefkoch und fragte ihn was um Himmels Willen er ihr zu essen gegeben hat. Sie lehnt es strikt ab Rentier zu essen.
P Sie war wirklich unhöflich. Ich hab keine Rede gehalten, dass ist einfach nicht meine Art. Und so hab ich den einfachsten Weg genommen und einen Songs geschrieben (Angel in the snow). Jeder war der Meinung der Song sei sehr romantisch aber nicht diese Frau. Sie ging zu Lauren und begann ihr das Gesicht zu massieren.
L Da waren annähernd Hundert Menschen die diesem romantischen Songs zuhörten, während Barbara mir meine Schläfen massierte und brüllte „Oh, Liebling! Glaubst du ich kann Pauls Vater zum Tanz bitten?“ Im Grunde ist sie sehr nett aber nicht, wenn sie zuviel zu Drinken hatte.
T Du bist die „a-ha-Ehefrau“ die am meisten mit den Jungs zusammen war, denn du warst mit auf Tour und hast sie gefilmt. War niemand neidisch auf dich?
L Nein, jeder konnte selbst entscheiden ob er mitkommen will oder nicht. Die letzte Tour haben wir „die laute Tour“ genannt. Es waren fünf Kinder im Bus...das ist wie „rock´n´roll“. Magnes Frau Heidi ist eine meiner besten Freundinnen und so waren wir auf einer Tour zusammen, dass war wirklich großartig. Auf diese Weise haben wir Glück. Es ist wie mit Freunden was unternehmen. Es ist ein großer Spaß.
P Aber mit Kinder wird es ein bisschen schwieriger.
T Was ist mit euch und Kindern?
L Irgendwann in der Zukunft. Jetzt haben wir so viel zu tun. Wir müssen erst ein wenig zur Ruhe kommen. Ich glaube nicht, dass es gut ist für ein Kind dauernd von einem zum anderen Ort geschleppt zu werden.
T Lauren, du bist viel mehr in die Kreativen Prozesse eingebunden als die anderen „a-ha-Frauen“.
P Das liegt daran, dass ich es mag die Sachen zuerst an Lauren auszuprobieren.
L Du hast einige meiner Texte gestohlen...
P Ich hab sie nicht gestohlen. Nur geliehen. Aber es war schon immer so, dass ich die Sachen zuerst an Lauren ausprobiert bevor ich sie Morten und Magne zeigte. Es war ganz natürlich für mich das zu tun. Beim letzten Album, welches in NY produziert wurde, wo wir leben, waren wir diejenigen die im Studio waren denn Magne und Morten waren in Norwegen. Und ich denke, dass da alles begonnen hat. Die ganze Idee. Mit diesem einen Song von der Hochzeit –„Angel in the snow“- , welcher sich nicht wirklich wie ein a-ha Song anfühlte.
T Verschiedene Dinge kamen dabei heraus?
P Ich habe es zu dieser Zeit noch nicht gewusst. Eigentlich war ich derjenige der den Song gesungen hat aber Warner war der Meinung es sollte eine Single werden und so hatte Morten ihn zu singen.
T Du hast die Art nicht gemocht wie er ihn sang?
P Nein, er sang ihn wirklich gut aber es war ein Hochzeitssong, kein a-ha Song.
L Es fühlte sich merkwürdig an.
T Mit all diesen neuen Songs, haben sich da die Texte auch geändert?
L Absolut. Sie sind ehrlicher und gehen mehr in eine Richtung, was ich sehr gern mag. Und wenn du soviel durchgemacht hast dann veränderst du dich und genauso auch deine Texte. Das neue a-ha Album wird auch anders sein.
P Bei a-ha muss ich mich immer daran erinnern, dass Morten singen wird. Bei „Fade“ muss ich nicht über andere Menschen nachdenken und ob der Song zu ihnen passen wird. Wenn ich es singen kann, ist es in Ordnung.
L Paul hat mehr „Eier“ in seiner Stimme (Anm. wink ) („Paul got more balls in his voice.“).
Nein, schreib das nicht!
T Du musst Paul ziemlich beeinflusst haben, Lauren. Den Paul den ich jetzt getroffen habe, passt nicht zu der Beschreibung die ich von einigen bekommen habe. Auch nicht zu deiner Lauren!
L Ich selbst bin überrascht wie gesprächig er ist! Aber es ist offensichtlich, dass zehn Jahre ihre Spuren hinterlassen. Aber er hat viele Journalisten frustriert, meistens weil er nichts erzählte. Nichts ist frustrierender als Ruhe.
P Lauren verdient den dank dafür. Ich war wirklich etwas dumm. Ich habe viel verändert. Und ich kann jetzt eine Unterhaltung führen und ich bin wirklich stolz darauf. Ich erinnere mich als ich zum ersten mal ihre Familie besuchte...ich hatte einen Schock, dass hat mich völlig fertig gemacht.
T Wo gefällt es euch am besten? In New York oder in Oslo?
L Paul mag New York und ich bin ein Stadtmensch. New York oder Montana. Wir waren dort als a-ha das Video zu “Crying in the rain” drehten. Die Stadt war völlig eingenommen von Norwegischen Einwanderern.
P Es war meine Idee nach New York zu ziehen. Aber in letzter Zeit waren wir oft in Norwegen. Der Arbeitsdruck ist besser in New York. Es ist unvorstellbar was hier passiert. Du bist umgeben von andauerndem Stress. Aber es ist wundervoll diese Abwechslung zu haben, es gibt dir mehr!
L Ich habe ein wenig Norwegisch von den Englischen Filmen mit norwegischem Untertitel auf TV1000 gelernt. Aber sie benutzen hauptsächlich Wörter wie „skremmende“ (Angst) und „mareritt“ (Alptraum).
T Keine wirklich nutzvollen Sätze?
L Zumindest nicht in meinem Leben!
T Wie wird es weitergehen mit „Fade“?
L Wir werden unsere Material Fertigstellen bevor wir zu einer Plattenfirma gehen. Zu Warner zuerst denn sie haben das erste Recht von allem was Paul tut.
P. Das erste Recht um „Nein“ zu sagen, vielleicht. Ich gehe nicht, ich werde Lauren schicken!
L Du bist solch ein Feigling!
P Aber du bist an soviel gewöhnt. Du hast es dein ganzes Leben lang getan.
T Also fängt es wieder von vorn an. Ein klares „deja vu“?
L Ich denke es ist gut. Gut für dich, Paul.
P Ich hab so viel gelernt über den besten Weg Dinge zu erreichen. Es ist jetzt einfacher die richtigen Leute zu bekommen und jetzt ist es auch einfacher ein Video zu machen. Das Video wird ein grundlegender Teil sein, es wird alles tragen. Es gibt sehr viele Bands die das so machen...
L Du musst dich durchsetzen, wenn du etwas willst. a-ha hatten ein paar schreckliche Videos. Manche waren wirklich gut und manche waren...
P Unser Problem war, dass manchmal Leute kamen die feste Ideen hatten von dem was a-ha sein sollte. Davon mussten wir uns selbst befreien.
T Aber „Fade“ wird vor dem nächsten a-ha Album veröffentlich werden?
P Ich glaube a-ha leidet gerade an dieser „Sieben-Jahres-Krise“, auch wenn es ein wenig spät kam.
Wir kämpfen mit der Frage „Was können wir noch tun?“ Es ist ein ewiger Kampf in der Musikszene. Wir tragen dieses verdammte Image und es wir uns immer bleiben. Egal wie viele Menschen unsere Platten mögen, wir werden immer an die Verkaufszahlen gebunden sein.
L Es war wirklich schrecklich für Paul beim schreiben immer an einen Hit zu denken.
P Jetzt geben wir auf das Image nichts mehr. Wir denken nur an Musik.
L Wir tun was WIR wollen.
P Ich hab nie Musik gemacht von der ich wusste, dass es das ist was die Leute wollen. Es ist schwierig mit zwei anderen eigensinnigen Männern in einer Band, denn jeder muss etwas aufgeben. Jetzt muss ich nicht darüber nachdenken. Außer über Lauren die sagt „Weniger, weniger, weniger,...!“
L Paul kann nicht bei einem Song bleiben und das Gitarrensolo immer und immer wieder spielen. Da muss er aber durch.
T Das gleiche Image, dass dich in a-ha „eingeschlossen“ hat, hat dir eine einmalige Chance gegeben, die sonst noch niemand in Norwegen hatte.
P Heutzutage bin ich extrem glücklich darüber. Im Grunde ist es fantastisch am Flughafen von Tausenden von Menschen erwartet zu werden und diese „Betales-like“ Situation zu haben. Auch, wenn wir es zu dieser Zeit gehasst haben – wenn wir jetzt zurückblicken war es ein großer Spaß.
L Das priviligiert dich jetzt. Es gibt dir die Chance das jetzt zu tun, zu wissen du wirst Publikum haben.
P Ich denke die 90er werden einfacher für uns sein, denn die allgemeine Ansicht von Musik hat sich verändert seitdem wir jung waren. Der Sound wird auf das wichtigste Reduziert.
T a-ha wurde also fallengelassen als die Plattenfirmen das Aussehen ihrer Band festlegten? (Anm.???)
P Mmm. Es war ein Alptraum. Es ist wundervoll, dass es vorbei ist.
L Das hat sich zuerst in Amerika für a-ha geändert. Da war die Musik wichtig, nicht das Aussehen.
T Wie ist es für euch zusammen zu Arbeiten?
P Unvorstellbar stressig!
L Aber als wir in London mixten habe wir sehr gut zusammen gearbeitet. Wenn Paul zu gestresst ist kann ich alles übernehmen und er kann sich erholen.
P Nach zehn Jahren Musik machen wissen wir, was wir wollen. Es gibt Songs die hat sie alleine gemixt.
L So, dass ich sie noch mal mixen wollte. Aber Paul hat mir alles beigebracht.
P Du gibst mir immer den richtigen Rat Mehr bass, mehr das, weniger von dem... Ich komme leicht in den Sound hinein. Lauren versteht alles einfach. Sie ist nicht wie Linda McCartney. Es wäre traurig, wenn sie so abhängig von mir wäre. Sie hat drei oder vier Songs mit mir geschrieben.
T Sie schafft es über die technische Seite hinwegzuschauen und es von oben zu betrachten?
P Exakt. Ich vertraue ihr und das ist sehr wichtig für mich. Das bedeutet alles. Du kannst es gehen lassen. Sie hat einen soliden Geschmack, welchen ich respektiere und sie ist viel besser als ich, wenn es darum geht neue Sachen zu entdecken. Trends in der Musik die ich zuerst verachte, von denen ich dann aber später alle Alben kaufe. Wenn du Teil einer Band für zehn Jahre warst, hast du am Ende viele blöde Angewohnheiten. Lauren schmeißt alles raus, was nicht zu „Fade“ passt. Sie bringt alles in eine musikalische Richtung mit der ich mich sehr wohl fühle.
L Ich war sehr überrascht als ich ein paar Sachen ausprobierte und er es dann genauso machte wie ich.
P Aber gewöhnlich ist das nicht der Weg wie es funktioniert. Das normale Szenario ist, dass du etwas kritisierst und ich dann sage „Du liegst vollkommen falsch!“ Den Rest des Tages schmolle ich dann und vergrabe mich in mir. Du gibst dann auf. Aber nach einer Weile weiß ich „Scheiße, du hattes recht!“ Dann kommst du zurück und sagst scheinheilig „Ich hatte recht, stimmt´s?!“
T Und für dich Lauren?
L Er ist nicht besonders fair, wenn er etwas kritisiert. Ich versuche es vorsichtig und nett zu sagen aber Paul ist nicht der Typ dafür jemanden aufzumuntern. Er sagt einfach „Ich hasse es!“ Also muss ich wirklich stark sein.
P Das ist typisch norwegisch! Jedes mal, wenn sie mit etwas neuem kommt versuche ich positiv zu sein, mehr amerikanisch. Auch wenn 80 Prozent gut aussehen fange ich an, an den anderen 20 Prozent herumzunörgeln. Ich hasse mich selbst dafür!
L Ich versuche es zu ändern. Viele würden daran zerbrechen. Dank sei Gott, dass wir zwei zusammen gekommen sind. Wenn es eine andere Frau gewesen wäre dann wäre sie vielleicht am Boden zerstört. Vielleicht würde es eine norwegische Frau besser machen. Sie sagen was sie denken und sie sind stark. Aber wenn es um Musik geht musst du stark sein.
T Was schätzt ihr am meisten an euch?
L Dass er sich selbst Ziele setzen kann und da spielt es keine Rolle wie unerreichbar es auch scheinen mag. Er schafft es. Er malt, er zeichnet, er macht Musik. Er versucht sich rastlos zu verbessern.
P Dass sie so schnell lernt.
T Hast du Angst vor Menschen die dich zu a-ha´s Yoko Ono machen?
L Ich bin mir sicher, dass Leute so etwas sagen. Aber meine Situation ist völlig anders. Yoko Ono wer eine Künstlerin, die alles für John Lennon´s Karriere aufgab. Ich bin Regisseurin und ich mache meine eigenen Sachen neben der Musik. Solange ich weiß, was ich leiste und Paul das auch weiß, können mich die Leute so oft sie wollen Yoko Ono nennen. Als wir aufwuchsen waren die Leute geschockt als sie eine Frau sahen die Gitarre in einer Rockband spielt. Auch heute denken die Menschen ich sollte im Hintergrund stehen und nur das tun was ich eigentlich tue.
Nachwort by Tique
Nein. Die Zeit der Wunder ist noch nicht vorbei und wir wissen, dass in den meisten Fällen die Frauen dafür verantwortlich sind.