- Offizieller Beitrag
Wieder ganz jung, a-ha!
In den 15 aufwendig produzierten Songs geben die
Norweger nochmal all das zum Besten, was die
Fans an ihnen schätzen: herzzerreißende
Melodien, klarer Sound, die unverwechselbare
Stimme von Morten Harket und eine Mischung aus
Abenteuer und Melancholie.
Persönliche Lieder mit viel Gefühl
Nach rund 20 Jahren im Musikgeschäft klingt
"Lifelines" überraschend frisch und irgendwie
jugendlich. Von der Energie und Dynamik schließt
es am ehesten zu den ersten LPs von Mitte der
80er an, als Paul, Magne und Morten mit "Take On
Me" über Nacht zu Stars wurden. "Es ist die klassische
Geschichte - wenn du 40
bist, benimmst du dich als wärest du 20", sagt Magne
Furuholmen und grinst. Vor
neun Jahren hatte er bei a-ha die Lichter ausgehen lassen.
Er stieg aus, widmete
sich der Malerei und schrieb Filmmusik unter dem
Pseudonym Timbersound.
"Es hat einfach keinen Spaß mehr gemacht. Ich hatte das
Gefühl, gegen alle zu
kämpfen", erinnert sich Furuholmen und malt verbissen an
einem spitzen Hut in
seinem Notizbuch. Heute macht es wieder Spaß. Der Erfolg
des vergangenen
Albums habe ihm Kraft verliehen. "Es gab mir das
Selbstvertrauen, persönlichere
Lieder zu schreiben und viel meiner Gefühle einzubringen."
Gericht mit acht Gängen - für jeden etwas
Auch für Sänger Morten Harket war der Erfolg
der Comeback-Platte entscheidend, es noch
einmal mit a-ha zu versuchen. So viel wie nie
zuvor bei a-ha hat er auch Musik
mitgeschrieben. Vier Songs sind seine
gemeinsame Arbeit mit Magne. Er hatte erst
nach dem Aus für die Band 1993 mit dem
Schreiben angefangen. "Ich konnte damals kein
Instrument spielen. Ich habe mir das Gitarre
spielen beim Komponieren beigebracht und das
tat den Fingern ganz schön weh", erinnert er
sich. Nach dem Solo-Album "Wild Seed" (1995)
habe es für ihn keinen Zwang mehr gegeben, wieder für
a-ha zu singen. "Aber es
wäre ungerecht gewesen, der Band die Chance zu
verweigern, zu dem zu werden,
was sie werden kann."
Dieses Gefühl, sich nicht verwirklicht zu haben,
plagt auch seine beiden Kollegen. "Wir hätten
viel mehr erreichen können", sagen Magne und Paul
praktisch Wortgleich. Zu sehr
seien sie besonders in den ersten Jahren durch den
Medienrummel von der Musik
abgelenkt worden. "Irgendwann begreifst du aber, dass es
nicht unendlich viele
Gelegenheiten geben wird, der Welt etwas mitzuteilen",
sagt Furuholmen. Das
war auch einer der Gründe dafür, "Lifelines" lang und
abwechslungsreich zu
machen. "Es ist wie ein Gericht mit acht Gängen, für jeden
etwas. Vielleicht
hätten auch sieben gereicht, aber wir konnten uns nicht
mehr bremsen."
http://mainz-online.de/on/02/04/26/magazin/news/w/aha.html?a