Ein deutscher Artikel zum neuen "This is now America"-Video:
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnue…ueller-li.77541
ZitatAlles anzeigenMusikvideo : „This is Now America“ mit Bildern von Vinge/Müller
Die Totaltheatermacher Vegard Vinge und Ida Müller haben ein Video mit treffenden und schlimmen Bildern zu dem Amerika-Song von A-ha-Mitgründer Magne Furuholmen gedreht.
3.3.2020 - 13:23 , Ulrich Seidler
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Berlin - Im Internet kursiert ein zweites Musikvideo von dem Amerika-Song, den der A-ha-Mitbegründer Magne Furuholmen vor einem halben Jahr herausgebracht hat, damals schön bebildert mit animierten Buchstaben.
Es geht um eine Frau, die im Keller ihre Aufzeichnungen aus Mädchentagen wiederfindet und darin ein Bild von einem freien Amerika, das sie kaum wiedererkennt. Und die merkt, wie sie sich selbst fremd geworden mit dem in Scherben gegangenen Amerika der Gegenwart: aufgerissene Gräben, faule Kredite, die uns um die Ohren fliegen, so wie Apple-Pie, Shooting Stars und Musclecars. Eine kaputte Lustreise, mit einem Affen am Steuer − „This is now america“. Ein übersichtlicher, gerade so in Schwung bleibender Beatloop, darüber Gitarrenakkorde und die weite zarte Stimme von Furuholmen. Nordische Melancholie, die dann einsetzt, wenn man irgendwann − ungetröstet − fertig ist mit Weinen.
OriginalvideoThis is Now America (Official Music Video)
Das zweite, seit ein paar Tagen im Nets ansehbaren Video (siehe oben) ist eine Zusammenarbeit Furuholmens mit Vegard Vinge und Ida Müller. Und das lässt das letzte Schmalzigkeitsvorurteil gegen A-ha zerplatzen. Das Vinge-Müller-Duo ist bekannt für seine zwölfstündigen
mit Blut und Schmerz in liebevoll aus Pappe ausgeschnittenen Welten.
Hier nun gibt es diese Ästhetik in einer knappen Siebenminutenversion. Und sie zündet. Auch − Achtung! − weil sie vor schlimmen Bildern nicht zurückzuckt: Ein adoleszenter Junge mit rührenden Pausbacken vegetiert im Souterrain bei Cola und Cornflakes vor dem Bildschirm, Nachrichtenbilder und Videospiele vermischen sich, irgendwann scheint er selbst eine Kampfdrohne zu steuern. Assange und Snowden schweben als Superhelden durchs Bild, die Mutter ertappt ihn beim Onanieren, später wackelt sie mit blutigem gehäutetem Kopf. Angst- und Wutbilder aus dem weggesperrten Unbewussten, die sich entladen. Amerika, der Westen, wir: ein Fall für die Couch. Kein Trost.
(Ich weiß, gehört eigentlich in den "Presseartikel"-Thread, aber hier ist das Video schon Thema)