Gestern war ein "typisches" Morten Interview in der Münchner Merkur. Leider gibt es denn Link dazu nicht, deshalb schreibe ich es hier mal:
"Unzertrennlich? Ach was!"
a-ha Sänger Morten Harket über das neue Album und die Tournee
Sie waren große Teenie-Stars. Damals, als sie im Jahre 1985 mit ihrem Lied "Take on me" von Norwegen aus das europäische Festland und die britischen Inseln eroberten. Den Ruf als Teeniestars haben die drei von "a-ha" mittlerweile verloren, doch sind sie zu einer festen Größe in der internationalen Musiklandschaft gerangereift. "a-ha" bringen am morgigen 4.November ihr neues Album "Analogue" heraus. VIele dieser Songs werden sie bei ihrem Konzert am 25.November in der Olympiahalle spielen.
Was die Fans noch alles erwartet, verrät Sänger Morten Harket im Interview mit unserer Zeitung. Er zeigt sich sehr philosophisch, aber auch als leicht reizbar.
Beim letzen Album hattet ihr fünf Produzenten, jetzt mit Martin Terefe nure inen. Warum?
Morten Harket: Das mit den fünf Produzenten ist damals einfach passiert. Wir standen unter großen Zeitdruck. Bei einem Album geht es ja immer darum, ein geschlossenes Werk hinzubekommen. Mit fünf verschiedenen Produzenten wid das zur Herausforderung. Mit dieser Platte sind wir zur Normalität zurückgekehrt.
Seit ihr damit der Idee des geschlossenen Werks wieder näher gekommen
Morten Harket: Mit SIcherheit. Wir lernten eine Menge, als wir am vorletzen Album arbeiteten. Ich kann nicht sagen, dass wir damals einen Fehler gemacht haben. Es mit verschiedenen Produzenten zu versuchen, ist ja an sich schon sehr interessant. Es geht schließlich darum, an Ideen zu feilen.
Diesmal habt ihr das seit langem mal wieder gemeinsam im Studio gemacht.
Morten Harket: Oh Mann, was für ein Schwachsinn. Das kann ich nicht mehr hören. Wir sind, wie wir sind. Und wir tun alles, um die Ziele zu erreichen, die wir uns gesteckt haben. Dieses ganze Gerede, ob wir nun zusammenhocken oder nicht, ist nur Pressegeschwätz
Die Frage sollte nicht auf persönliche Besfindlichkeiten abzielen, sonder darauf, wie sich eure gemeinsamte Zusammenarbeit im Studio gestaltet.
Morten Harket: Aber wenn Sie mir diese Frage stellen, stehen Sie nun mal in einer LInie mit so vielen Journalisten, die nur Persönliches erfahren wollen. Warum sollten wir nicht gemeinsam im Studio gewesen sein?
Weil Sie in verschiedenen Ländern leben? Weil es mittlerweile durch die neuen Medien nicht mehr nötig wäre,gemeinsam ins Studio zu gehen?
Morten Harket: Also: Natürlich waren wir gemeinsam im Studio. Und natürlich waren wir auch mal nicht gemeinsam im Studio. Ich habe viele Aufnahmen ohne die anderen zwei gemacht. EIgentlich sollte man bei uns doch annehmen, dass wir ständig zusammen sind. Wenn ich Leute auf der Straße trefte, kommt spätestens nach der Begrüßung die Frage, wo die anderen beiden sind. Als ob wir unzertrennlich wären! Ach was! eien lästige Frage, aber auch verständlich.
"All that I want you to know: I love you / All that I need is th time to Show you" heißt es in "Analogue". Braucht Liebe Zeit, um sich zu entwickeln?
Morten Harket: Ist das jetzt eine philosophische Frage?
Machen Sie's zu einer.
Morten Harket: Ich will nur wissen, worauf Sie hinauswollen.
Vielleicht darauf, ob es einen Zusammenhang zwischen Liebe und Zeit gibt?
Morten Harket: Nein, den gibt es nicht. Weil, wie ich glaube, die Liebe von einer Natur ist, die aus unserem wahren Sein kommt. Und das hat nichts mit Zeit zu tun. Zeit ist ein Teil dieser Welt. LIebe ist nicht von dieser Welt. Zwischen Liebe und Zeit kann es deshalb keinen natürlichen Zusammenhang geben. Ich glaube, dass unser wahres Sein spiritueller Natur ist, nicht materiller. Ich glube auch nicht, dass die materielle Welt wirklich existiert.
Das klang doch schon mal sehr philosophisch.
Morten Harket: Keine Ahnung, wie das klingt. Der Punkt ist bloß, dass ich nicht glaube, dass die materielle Welt überhaupt existieren kann. Weil's keinen Sinn ergibt. Und ich glaube an Ratio, an den Verstand. Und diese Welt bildet sich wahnsinnig viel auf ihren Verstand, auf ihre Vernunft ein. Aber wenn du diese Vernunft auf dieser Welt anwendest, bricht auf einmal alles in sich zusammen.
Wie viel Spielraum bleibt da im persönlichen Handeln?
Morten Harket: Das persönliche Handeln ist ja auch völlig konditioniert. Die ganze materielle Welt ist von etwas abhängig.
Viele Grüße aus München
Yvi