......so, wie immer dachte ich , ich suche euch mal einige Info´s und Kommentare zu den beiden oben genannten Filmen raus. Viel Spaß!
Premieren von „One night at McCool´s” und “Øyenstikker” in Norwegen
a-ha tauchten in diesem Sommer in Zusammenhang mit zwei Filmen norwegischer Regisseure auf: Der internationalen Produktion “One night at McCool´s, zu dessen Soundtrack a-ha den Song „Velvet“ beigesteuert haben und dessen Regisseur auch das Video zu diesem Song mit a-ha drehte, und dem norwegischen Film „Øyenstikker“, zu dem Magne bzw. Timbersound die Musik geschrieben haben. Beide Produktionen wurden in Norwegen gefeiert.
„One night at McCool´s”
Das größte Spektakel war wohl die Vorpremiere der schwarzen Komödie "One night at McCool´s“ am 28.06.01, die in der Heimatstadt des Regisseurs Harald Zwart, Fredrikstad, stattfand. Nachdem bei der London Premiere des Films im April Morten und ;Magne noch kurzfristig eingeflogen wurden und mit Motorrädern zum Kino fuhren, waren diesmal a-ha von vornherein als Ehrengäste eingeplant. In bester Hollywood- Manier wurden Harald Zwart, seine Frau Veslemøy und Paul, Magne und Morten im Helikopter nach Fredrikstad eingeflogen. Mit einer Luxusyacht wurden sie dann über den Fluß zum Marktplatz transportiert, wo bereits hunderte Leute standen und den berümten Sohn der Stadt zujubelten. Mit amerikanischen Oldtimer Cabrios ging es dann zum Kino „Blå Grotte“, wo stilecht ein roter Teppich für die Stars ausgelegt war. Vor dem Kino verewigten Morten und Paul ihre Hände in Zement – während Magne die Schuhe auszog und seinen Fußabdruck in der Masse hinterließ!
Neben a-ha nahmen noch zahlreiche weitere norwegische Stars an der Premiere und der anschließenden Feier in der Altstadt teil, unter anderem auch der Schauspieler Dennis Storhøi, den ihr vielleicht als „Sebastian“ aus den „Kamilla und der Dieb“- Filmen mit Morten kennt. Die internationale Prominenz fehlte – von den Darstellern des Filmes (u.a. Liv Tyler, Matt Dillon, John Goodman) meldete sich lediglich Michael Douglas per Live Videogruß aus den USA.
Magne freute sich sehr darüber, den Film nach der Premiere in London noch einmal sehen zu können, denn: „In London hat Morten mir die Sicht auf die Leinwand versperrt – er saß nur da und sabberte auf Liv Tyler, in der Reihe vor uns.!“
Morten nahm die „Anschuldigung“ seines Bandkollegen mit Humor: „Das hat er gesagt. Liv Tyler war bei der London Premiere sehr nervös, und das war schon für sich selbst ein sehr charmanter Zug. Zudem war sie eine sehr private Person, für sie hatte ich etwas übrig.“
Beide würden gerne auch in Zukunft wieder mit Regisseur Harald Zwart zusammenarbeiten: „Ich hoffe, dass es so schnell wie möglich wieder klappt, denn bisher hat es viel Spaß gemacht. Zwart ist ein dynamischer Regisseur, der keine Angst vor den einfachen Dingen hat. Schaut euch nur den Aufwand hier heute Abend an, das sind wir so ja eigentlich nicht gewohnt hier in Norwegen. Helikopter und all so was. Aber es macht Spaß, wenn die Leute kommen.“
Harald Zwart äußerte sich ebenfalls begeistert über die Veranstaltung: „Das ist besser als Hollywood.“ Und wenn Morten damit Recht behält, dass der Regisseur eine große internationale Kariere als Filmemacher vor sich hat, wird er vielleicht in Zukunft noch mehr Vergleichsmöglichkeiten erhalten.
Nur eine knappe Woche später, am 03.07.01 präsentierten Morten und Harald den Film „One night at McCool´s“ und das Velvet Video bei dem jährlichen Filmfestival FilmQuart in Kristiansand. Bei blendendem Sommerwetter äußerten sich beide gutgelaunt über das berüchtigte Musikvideo:
„Normalerweise finde ich es todlangweilig, Musikvideos zu drehe“, gab Morten zu. Allerdings scheint das beim Dreh mit Harald anders gewesen zu sein, denn: „Das war das lustigste Video, das wir je gedreht haben, und das intensivste.“ Auch über den Film äußerte er sich begeistert: „Der Film wird immer besser, mit jedem Mal, das man ihn sieht. Ich habe ihn jetzt wohl drei oder viermal gesehen.“
„Harald ist ein Typ, der gerne Risiken eingeht, und da bringt er die Leute, die mit dabei sind ebenfalls dazu, Risiken einzugehen. Es ist unglaublich spannend, die Routine aufzubrechen, die normalerweise bei einem Videodreh eingehalten wird, und etwas außergewöhnliches zu machen. Mit Harald am Ruder, fällt es leicht, Risiken einzugehen, selbst wenn es beinhaltet, dass man während der Aufnahme totenstill liegen muß.“, fuhr er fort.
„Aber der Schleck-Kuß von der Krankenpflegerin, der war alles andere als angenehm“, sagte Morten über die kontroverseste Szene des Videos.
Harald Zwart war voller Bewunderung dafür, dass Morten es schaffte, völlig still zuliegen, auch während dieser Szene. Und Morten lachte: „Es war nicht nur der Körper, der bewegungslos war, ich kann versichern, dass sich auch zwischen den Beinen nichts bewegt hat.“
Beide äußerten sich auch zu dem Skandal, den die Vorstellung des Videos in einer norwegischen Nachrichtensendung ausgelöst hatte. Unter anderem wurde dem Clip Nekrophilie vorgeworfen, und schließlich wurde er aus bestimmten Programmen verbannt, bzw. eine Ausstrahlung erst nach Mitternacht zugelassen.
„Ich habe mit Kindern geredet, die das Video gesehen haben, und die sagen nur: „Das sind a-ha, die tot spielen.“ So wie das auch Kinder oft tun. Für sie ist das völlig unkompliziert,“ meinte Morten.
„Wir haben überhaupt nicht an Nekrophilie gedacht, als wir das Video drehten“, sagte Harald. "Ich war damit beschäftigt, den Augenblick zu schildern, in dem die Seele den Körper verlässt. Außerdem handelt das Video von einem Typen, der eine Frau immer noch liebt, auch nachdem sie auf ihn geschossen hat und er im sterben liegt. So gesehen knüpft das Video auch an die Themen von „ One night at McCool´s“ an.“
„Aller Frauen bringen dich ja am Ende um“, grinste Morten und es hörte sich an, als ob er wüsste, wovon er redet. „Aber ehrlich gesagt, mit der Präsentation, die das Video in der Lørdagsrevyen auf NRK bekam, ist es nicht verwunderlich, dass das Ganze etwas merkwürdige Dimensionen annahm. Das Ganze war so aus dem Zusammenhang gerissen, dass wir feststellten, dass es das beste war, uns aus der Debatte herauszuhalten und die von selbst sterben zu lassen.“
Verspätet gab es dann ja auch noch die öffentliche Anerkennung für das Video, als es im März mit dem norwegischen Spellemannspris für das beste Musikvideo ausgezeichnet wurde.
„Øyenstikker“
Bei FilmQart wurde am 05.07.01 auch der Film „Øyenstikker“ des norwegischen Regisseurs Marius Holst vorgestellt. Magne, der zusammen mit Kjetil Bjerkestrand den Soundtrack zu dem psychologischen Thriller geliefert hat, war auch zugegen. „Øyenstikker“, was zu deutsch „Libelle“ heißt, ist der zweite Film von Marius Holst nach „Ti kniver i hjertet“ (1995, in Deutschland unter „Ein Sommer voller Geheimnisse“ im TV gelaufen), zu dem damals auch Timbersound die Musik schrieben. Das Dogma-inspirierte Drama baut auf einer Novelle von Ingvar Ambjørnsen mit dem Titel „Natt til mørk morgen – Von der Nacht zum düsteren Morgen“ auf. Ein von Maria Bonnevie und Mikael Persbrandt verkörpertes Paar zieht aus der Stadt auf das Land, um dort ein neues und ruhigeres Leben zu beginnen. Doch ein Bekannter aus der Vergangenheit (Kim Bodnia) stört die Idylle und ein Dreiecksdrama entwickelt sich.
Als Magne gefragt wurde, ob er die Filmmusik zu „Øyenstikker“ schreiben wollte, sagte er zunächst nein. Er hatte einfach keine Zeit dafür. Doch als Magne eine frühe Version des Filmes zu sehen bekam, war er so begeistert, dass er seine Entscheidung auf der Stelle revidierte. Neben dem als minimalistisch beschriebenen Soundtrack ist nun bei diesem Projekt auch ein Solosong von Magne herausgekommen, bei dem er selbst die Leadvocals übernommen hat.
Parallel zu dem Filmfestival findet in Kristiansand auch in jedem Jahr das Rockfestival Quart statt. Morten sagte, dass a-ha gerne 2002 dort spielen würden, sich aber erst noch erweisen muß, ob der Veranstalter sie auch bezahlen kann. Durch das veränderte Profil des Festivals und die entwicklung der Band passten a-ha jetzt auch dort hin. Magne formulierte das etwas drastischer: „Im letzten Jahr waren wir ja nicht hip genug!“
Nach der Preview in Kristiansand fand die offizielle Premiere von „Øyenstikker“ erst am 14.09.01 statt. Der Film bekam viel Lob und ein wenig Kritik von der norwegischen Presse, und auch die Filmmusik wurde positiv erwähnt. So schrieb zum Beispiel die Aftenposten: „Prachtvoll. Kraftvoll. Gutes Handwerk, mit experimentellen Zügen. „Øyenstikker“ ist nicht so leicht zu mögen, aber leicht zu bewundern. Die Musik pendelt zwischen schwülstigem und abwesendem, eine passende Stimmungskulisse für die ganze Dauer des Films“. Und VG lobte: „John Christian Rosenlunds Bildführung und Magne Furuholmens und Kjetil Bjerkestrands Musik tragen zu einer Gesamtheit bei, die es schafft, den Zuschauer im Atem zu halten.“
Den Song „Dragonfly“, der im übrigen im Abspann des Filmes läuft, präsentierte Magne dann einen Tag später bei den HitAwards dem norwegischen Fernsehpublikum, und am 17.09.01 wurde der Soundtrack in Norwegen veröffentlicht.
(Quelle: Deutscher A-ha Fanclub, Nr. 4, November 2001. Interviews und Infos aus den norw. Zeitungen Aftenposten, Bergens Arbeiderblad, Dagbladet, Dagsavisen, Fædrelandsvennen, Fredrikstad Blad, Nettavisen, VG.)